Am Samstagmorgen um 10 Uhr war im Pfarrheim St. Anna einiges los - nach und nach kamen 65 Ehrenamtliche der Pfarreiengemeinschaft St. Wendel zum „Tag des Ehrenamts. Ein Forum für Austausch und Betrachtung“ zusammen. „ZUKUNFTSCAFE“ - so lautete der Untertitel der Veranstaltung, die von den Moderatoren Petra Eickhoff und Stefan Geffers der Firma Parto aus Köln am Tag zuvor vorbereitet wurde.

Sie begrüßten zusammen mit ihrem Praktikanten die Teilnehmer, die gespannt waren, was denn dieser Tag für sie bringen sollte. Beim Eintreten musste jeder seinen Namen auf ein ausgelegtes großes Namensschild schreiben, das mit einer Klammer am Revers befestigt wurde. So wusste jeder, mit wem er es genau zu tun hatte.

Im schön eingerichteten Pfarrheim wurden die Teilnehmer von Pastor Leist, Anne Geiger und Michaela Tholl, der Ehrenamtsbeauftragten des Bistums Trier, herzlich begrüßt. Wo setzt man sich hin, wenn man in einen großen Raum kommt? Natürlich zu Freunden, Bekannten oder den Leuten aus der eigenen Pfarrei. Dafür hatten sich die Moderatoren etwas ausgedacht: Unter jedem Stuhl klebte eine Nummer, die klebte man auf sein Namensschild und nahm dann an einem der zehn Sechser-Tische Platz, dem diese Nummer zugewiesen war. Paare und Freunde wurden auseinandergerissen. Und das war gut, denn damit lernten sie neue Leute kennen und kamen mit ihnen ins Gespräch. Von jung (25) bis alt (87) war jeder aktiv. Jeder war gefordert, sich einzubringen. Auf den Tischdecken, die eigens für diesen Zweck vorbereitet worden waren, wurden gemeinsam die Ergebnisse notiert. Als dann die Tischgruppen aufgefordert wurden, aus Ton Skulpturen zu formen, die ihr Verständnis vom Ehrenamt und den damit verbundenen Glauben widerspiegelt, herrschte zunächst stille Ratlosigkeit, die aber schnell in emsige Betriebsamkeit umschlug. Aus 6 kleinen Tonstücken pro Tisch entstanden schnell richtige Kunstwerke, die in Form einer Wanderausstellung in allen Pfarrkirchen zu sehen sein werden. Begonnen haben wir in St. Anna; die Skulpturen mit Erläuterung stehen auf einem Tisch rechts des Haupteingangs.

Um kurz nach elf ging es recht lustig zu - als die Teilnehmer aufgefordert wurden, Szenen aus dem Alltag darzustellen, d.h. aus dem Ehrenamtsalltag: „Was? Ich soll in der dritten Reihe sitzen?“, so fauchte eine erzürnte Mutter die Organisatorin der Sitzplätze anlässlich der Erstkommunion an. Der Hauptamtliche, der dann vermitteln sollte, wollte sich nicht wirklich einmischen.

Aufgelockert wurde der Tag mit Kaffee und einer großen Mittagspause, bei der viele das schöne Wetter nutzten, um ihre Suppe (wahlweise Gulasch- oder Gemüsesuppe oder einen Teller von jedem plus Eis als Nachspeise) draußen im Pfarrgarten zu genießen.

Nach der Pause kam eine neue „Bäumchen-wechsel-Dich“ - Runde, und jeder Teilnehmer kam an einen neuen Tisch und mit neuen Teilnehmern in Kontakt. Sinnigerweise hieß der Programmpunkt „Neue Wege gehen, andere Formen wagen“. Gefragt war, was man sich so vorstellt, wie es weitergehen könnte. Die Ergebnisse dieser Runde wurden plakativ auf große Spruchbänder geschrieben und allen Teilnehmern präsentiert. Dazu passte der Titel der letzten Runde „Über den eigenen Kirchturm hinausschauen und Kräfte bündeln“. Letzteres bezog sich sicher auch auf die Umsetzung der Synode, die unserem Bistum und allen seinen Pfarreien in naher Zukunft bevorsteht (gleichwohl die Synode nicht das Thema dieser Veranstaltung war, sondern der Kontakt der Ehrenamtlichen im kirchlichen Bereich an sich. Die Synode wird diesen Kontakt aber unbedingt erforderlich machen).

Den Abschluss bildete eine kleine Andacht, die Pastor Leist mit den Teilnehmern zelebrierte und die im gemeinsamen Vaterunser mündete, zu der sich alle im Kreis stehend die Hände reichten.

So endete ein überaus gelungener Tag, der eine solide Basis für die zukünftige Gemeinschaft und Verbundenheit unter den teilnehmenden Ehrenamtlichen schuf. Wie stark die Veranstaltung noch nachwirkte, zeigt das Feedback, das in den Tagen danach bei den Veranstaltern eintraf. Die jüngsten Teilnehmer waren Florian Decker und Alexandra Spohn, beide Messdiener in der Pfarrei Winterbach: “Wir fanden den Ehrenamtstag toll. Die Ehrenamtlichen der Pfarrei halten große Stücke auf die Jugend - eine schöne Bestätigung dafür, was wir das Jahr über tun. Wir sind dabei, wenn es gilt, den Ideen Taten folgen zu lassen.“

Das Ehepaar Marianne und Josef Recktenwald von der Pfarrei St. Wendelelin fügte hinzu: „Ein erfolgreicher Tag - mitmachen, was ganz anderes als nur zuhören! Wir sind überzeugt, dass solch eine Veranstaltung nicht einmalig bleiben sollte. Die vielen guten Ideen müssen angegangen werden.“

Anne und Roland Geiger

 

 

Nachtreffen zum Tag des Ehrenamtes am 27. Juni

dem Ehrenamtstag, der am 13. Mai mit ca. 70 Ehrenämtlern in St. Anna stattgefunden hat, haben wir uns Ende Juni mit dem Vorbereitungsteam zur Nachbesprechung im Pfarrheim St. Anna getroffen.

Mittlerweile wurde eine mehrseitige Dokumentation vom Bistum Trier und der Firma PARTO (Köln) zu diesem Tag erstellt, diese ist online auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft (www.pg-wnd.de) zu finden, gerne kann sie auch im Pfarrbüro angefordert werden. Im Mai ging es unter anderem auch darum, neue Wege zu gehen, Ideen sind entstanden:

Gottesdienste in neuen Formen und an zentralen Orten

Jugendgottesdienste Pfarreien übergreifend

Kinder/Jugendkirche - in zeitgemäßer Form

1x jährlicher Ehrenamtstreff, Schulung für Ehrenamtliche

Aus Rat wird Tat. Einige der Ideen wurden bereits angegangen, so findet im August in der Pfarrgemeinde St. Wendelin eine Pfarrversammlung statt, im September wird es in Winterbach eine Rockandacht geben.

Für nächstes Jahr soll es wieder einen Ehrenamtstreff geben, dieser wird vom Bistum Trier unterstützt und moderiert.

Wir würden gerne die Idee weiterverfolgen, Gottesdienste oder Andachten in neuen Formen zu gestalten, und suchen hier noch "kreative Köpfe", wie wir diesen Gedanken in die Tat umsetzen können. Es wäre schön, wenn Sie sich dazu angesprochen fühlten und sich im Pfarrbüro meldeten. Dazu wird im November ein erstes Treffen stattfinden.

Wir haben alle gemeinsam etwas auf den Weg gebracht und es lohnt sich, daran weiterzuarbeiten.

Anne Geiger